what's queer –
and why?

Queer reading von Bildern und
queere Bildgestaltung

Fachprüfungsvortrag an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Department Design in Hamburg, gehalten am 28.06.2006

Das erste Bild meines Vortrags ist eine Malerei von Keith Haring aus dem Jahre 1986. Dieses Bild deutet bereits auf zwei zentrale Aspekte meines Themas hin: Körper und Sexualität. Ich möchte untersuchen, wie diese Auseinandersetzung mit Theorie in meine Arbeit als Illustratorin zurückfließen kann. Zunächst werde ich den Begriff queer erläutern und dann die Art, in der ich ihn auf eine Auswahl von fünf Bildern beziehen will. Anhand der Bilder werde ich jeweils auf einzelne Aspekte von queer in Bildern eingehen und möchte untersuchen, welche Ergebnisse queere Fragestellungen bei Bildbetrachtungen bringen und welche Schlüsse daraus für meine Arbeit als Illustratorin möglich sind.

Queer?

Queer im Sinne von sonderbar, fragwürdig, leicht verrückt war in den USA ursprünglich ein Schimpfwort für Lesben und Schwule, im Deutschen wurde als Entsprechung “pervers” vorgeschlagen, weil im umbewerteten Schimpfwort das ursprünglich Beleidigende noch mitschwingt. Ende der 1980er Jahre radikalisierten sich Teile der lesbisch/schwulen Bewegung in den USA als Reaktion auf die Homophobie während der AIDS-Krise. Sie eigneten sich das Schimpfwort “queer” an, bewerteten es um und füllten es selbstbewußt mit eigener Bedeutung. Im Gegensatz zum gay liberation movement verlangten sie statt Integration und Akzeptanz eine grundlegende Änderung der gesellschaftlichen Strukturen. In ihren Aktionen setzen sie vor allem auf Sichtbarmachung und Zurschaustellung von queerer Sexualität und Lebensweise, mit dem Ziel alltägliche Normierungen zu untergraben.

Queer bezeichnet Menschen unterschiedlicher sexueller Identitäten – Identität wird hier als prozesshaft und veränderbar verstanden - und will anstatt eine weitere Kategorie zu bieten, die wiederum Ausschlüsse produziert, bewußt offen bleiben und sich Definitionen verweigern. Der Begriff ist grade deswegen mit zahllosen Definitionsversuchen beladen.

Queere Theorie beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen Normen von Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit und den Möglichkeiten ihrer individuellen Umgestaltung. Es geht dabei vor allem um eine Kritik der Heteronormativität, das heißt der Tatsache, dass Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit nicht nur das Zusammenleben von Menschen in Bezug auf Liebe und Begehren strukturieren, sondern auch gesellschaftliche Institutionen und die gesamte Vorstellungswelt. Queer sucht nach Brüchen im angeblich stabilen Verhältnis von biologischem Geschlecht (sex), sozialem Geschlecht (gender) und Begehren.

Queer strebt einen Perspektivenwechsel an, in dessen Folge nicht mehr Minderheiten und ihre Rechte im Mittelpunkt von Politik und Theorie stehen, sondern die zur Norm erhobene Heterosexualität als nicht natürlich sondern historisch gewachsen entpriviligiert wird.

Was ist hier eigentlich queer –
und warum?

fünf Bildbetrachtungen

Sich mit dem Thema queer zu befassen, scheint vor allem Fragen aufzuwerfen. Das war in vielen der Texte, die ich dazu gelesen habe, der Fall. Ich werde es hier auch so machen, weil es mir produktiv erscheint, Fragen zu stellen, auch wenn sich nicht immer klare Antworten finden lassen.

Ich will versuchen, mit queeren Fragestellungen an Bilder heranzutreten und sehen, wo und in welcher Form sich heteronormativitätskritische Aspekte auch in Bildern finden lassen. Ich gehe davon aus, dass es keine Bilder gibt, die an sich queer sind, sondern dass man aus einer queeren Perspektive folgende Fragen stellen kann:

Und darüber hinausgehend, abzielend auf mein eigenes Zeichnen:

Das erste Bild, über das ich sprechen möchte, ist eine Malerei von Keith Haring. Weil ich selbst zeichne, interessiert mich, welche besonderen Freiheiten und Schwierigkeiten Zeichnung und Malerei bei der Darstellung von Körpern und für queer im Bild mit sich bringen.

Keith Haring, Ohne Titel, 23.9.1986,
Acryl und Öl auf Leinwandplane, 244 x 244 cm, Privatsammlung

Auf gelben Grund bewegen sich mit schwarzen Linien gezeichnete, unzählige Lebewesen: menschliche Figuren, Tiere, Hybride aus Mensch und Tier und Monster. Das Bild wirkt unübersichtlich und wuselig, einige Elemente heben sich jedoch durch ihre Größe hervor. Zum Beispiel das Tier in der Mitte unten, das hockend einen Menschen scheißt und mit der rechten Hand einen Penis auf zwei Beinen mit weiblichem Geschlecht hält. Vor diesem Tier steht ein Unterleib mit männlichem Geschlechtsteil, dessen rechtes Bein in einer Pranke endet, während der linke Fuß einem menschlichen ähnelt und einen hochhackigen Schuh trägt. Oben am rechten Bildrand ist eine Art Baumstamm mit multiplen Gechlechtsmerkmalen zu sehen.

Haring macht sich den Vorteil von Zeichnung zu nutze, für die im Gegensatz zur Fotografie im Grunde alles darstellbar ist. Das queere an diesem Bild sind für mich die uneindeutigen Körper, grade weil Körper, die nicht in die Mann/Frau Binarität einordnenbar scheinen, oft als nicht-menschlich, tierisch oder monströs wahrgenommen werden.

Interessant ist hier die Frage, welche Zeichen wie gelesen werden. Welcher Strich wird als was verstanden? Männliches Geschlechtsteil drei Schlaufen, weibliches zwei?

Wenn ich als Zeichnerin im zweidimensionalen Bildraum doch immer mit abstrakten Codes & Symbolen arbeiten muss und auf Erkennbarkeit angewiesen bin, damit meine Bilder gelesen werden können, wo kann ich Konventionen und bekannte Elemente benutzen, um Bedeutungen zu verschieben und Selbstverständlichkeiten zu verunsichern?

Im folgenden Bild geht es mir darum, wie queerness in Bildern auch in Blick- und Begehrensachsen zwischen den dargestellten Personen zu finden sein kann, wenn man untersucht, welche Beziehungskonstellationen möglich sein könnten.

Tracey Moffat, Something more 1
Fotografie, 1989

Im Vordergrund eines Fotos aus Tracey Moffats Serie “Something More” steht eine Frau in einem enganliegenden, ärmellosen Kleid vor einer Hütte. Das Kleid ist hochgeschlossen und hat einen Stehkragen; Es ist rot, mit großen schwarzen Rosen bedruckt und oberhalb der Knie entlang des Rosenmusters abgeschnitten oder abgerissen. Die Frau ist sorgfältig geschminkt und ihre kinnlangen, gelockten dunklen Haare sind gut frisiert. Ihre roten Ohrringe und Lippen passen zum Kleid. Sie blickt aufmerksam beobachtend nach oben links aus dem Bild heraus.

Im Bild rechts hinter der Frau lehnt eine zweite Frau am Eingang der Hütte. Sie hat ihre blonden Locken hochgesteckt und trägt ein cremefarbenes Unterkleid aus glänzendem Stoff mit Spaghettiträgern unter denen ein schwarzer BH zu erkennen ist. Mit der rechten Hand hält sie sich über ihrem Kopf am Türrahmen fest, die linke liegt auf der Hüfte und zieht das Kleid in Falten. Ihr rechtes Bein ist angewinkelt, der Fuß stützt sich auf dem Knie des linken Bein ab. Sie trägt viel dunkles Augen Makeup und ihre Lippen und Nägel sind so rot wie das Kleid der Frau im Vordergrund. Im Mundwinkel hängt eine Zigarette.

Im Hintergrund im Haus sitzt ein Mann in einem dunklen Unterhemd an einem Tisch unterm Fenstern und trinkt mit aufgestütztem Ellenbogen aus einer – wahrscheinlich Bier- Flasche. Vor ihm stehen eine weitere Bierflasche und zwei Teller.

Mich interessiert hier vor allem das Verhältnis der beiden Frauen und des Mannes im Haus. Ist die blonde Frau am Hauseingang eher dem Mann im Haus zuzuordnen, vielleicht anhand des ebenfalls nachlässigen Outfits und des etwas – vielleicht alkoholisch – bedröhnten Blicks oder weil sie – wenn auch am Türrahmen – in der Hütte steht und also ihr Revier, zu dem Haus und Mann gehören, gegen die gutgekleidete potentzielle Rivalin verteidigt?

Oder sieht sie die andere Frau begehrend an und bezieht sie sich mit ihrer Haltung auf sie: ihr nackt dargebotenes Knie zeigt in die Richtung der Frau in rot, mit ihrer Hand berührt sie die ihre eigene Hüfte lasziv und hebt gleichzeitig Saum ihres Kleides. Das rot ihrer Lippen und Nägel stellt auch formal eine Verbindung her. Sind hier zwischen Mann und Frau die klassischen Rollen vertauscht? – sie ist aktiv, verteidigend oder begehrend in „männlich“ mackerhafte Pose auf die Außenwelt bezogen, während er im Hintergrund bleibt, im Innern der Hütte – traditonell eine Domäne von Frauen?

Je nach dem welche Begehrens- und Blickachsen betrachtet werden, läßt sich dieses Bild sowohl heterosexuell als auch queer lesen und verweigert am Ende eindeutige Schlüsse. Um queerness in Bildern aufzuspüren oder als Bildproduzentin zu ermöglichen, scheint es vor allem wichtig, auf Hinweise für mögliche Beziehungen der abgebildeten Personen untereinander zu achten.

In einer Aufnahme der Schweizer Fotografin Judith Schönenberger geht es um Codes und Erkennbarkeit.

Judith Schönenberger, “Martina” aus der Serie Gender Choice, Fotografie, 2004

Abgebildet sind zwei Personen in einem Bett in der Ecke eines auffällig unpersönlichen Raumes. Die eine Person, scheinbar ein Mann, sitzt bekleidet mit einem violetten Sweatshirt und einer schwarzen Hose breitbeinig und barfüßig am Bettrand. Sie stützt sich mit den Ellenbogen auf den Knien ab, die linke Hand ruht auf dem Handgelenk der rechten, in der rechten Hand hält sie eine angezüdete Zigarette. Ihre Haare sind dunkelbraun und sie trägt einen Kurzhaarschnitt: im Nacken und an den Seiten kurz, oben und vorne etwas länger. Sie ist im Dreiviertelprofil zu sehen blickt abwesend aus dem Bild heraus.

Hinter ihr im Bett liegt eine zweite Person. Sie ist nackt, bis zum Bauchnabel von der Bettdecke verdeckt, hat schwarze kinnlange Haare und Ponyfransen, die ihr über die Augen hängen. Sie stützt sich auf ihren rechten Arm, am Ringfinger der rechten Hand trägt sie einen silbernen Ring. Ihre Augen und Lippen sind geschminkt, auch ihr Blick ist gedankenversunken und melancholisch.

Obwohl die vordere Person auf den ersten Blick wie ein Mann wirkt, verunsichern die schmalen Gesichtszüge, die vollen Lippen und die geschwungenen Augenbrauen diesen Eindruck. Durch die vorgebeugte Haltung beutelt sich das Sweatshirt und es sind keine Brüste zu erkennen. Dennoch entsprechen Haltung, Haarschnitt und in gewisser Weise auch die sportliche Kleidung nicht nur männlichen Codes sondern auch lesbischen. Die Person könnte also eine sehr maskuline Frau beziehungsweise eine Lesbe sein.

Die hintere Person wirkt unzweifelhaft weiblich – halblange Haare, Makeup und in diesem Fall scheinbar eindeutig klärend: die Brüste. Allerdings sitzen ihre Haare wie eine Perücke auf dem Kopf und wirken in Kombination mit dem Makeup beinahe tuntig, so als handele es sich um einen als Mann verkleidete Frau.

In diesem Bild ist weder klar, ob die beiden Menschen männlichen oder weiblichen Geschlechts sind, noch in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Ich gehe hier davon aus, dass es sich um zwei Frauen handelt, die eine so maskulin, dass sie beim flüchtigen Betrachten als Mann durchgeht, die andere feminin.

Ich frage mich, in welcher Weise Konventionen von Männlichkeit und Weiblichkeit zitiert werden müssen, um einen uneindeutigen Eindruck zu hinterlassen und Denkmuster der Betrachter_innen zu verunsichern. Da das Erkennen und Zuordnen dieser Konventionen und ihrer Verschiebungen letztendlich von den Seherfahrungen der Betrachtenden abhängt, kann es mir als Bildproduzentin überhaupt gelingen, Uneindeutigkeit gezielt ins Bild zu bringen?

Ab wann oder in welchen Zusammenhängen wird eine maskuline Frau einfach als Mann wahrgenommen und von wem? Sind bei dem Foto von Judith Schönenberger nur die Blicke derjenigen irritiert, die die – in diesem Fall lesbischen – Codes kennen und entschlüsseln können, während die anderen darüber hinwegblicken und ein heterosexuelles Paar sehen?

Queerness in Bildern funktioniert also auch über Komplizenschaften mit den Betrachter_innen. Anspielungen, die nur von einem bestimmten Publikum verstanden werden, von anderen nicht, öffnen einen sozialen Raum, in dem sich diejenigen zusammen finden, die die Hinweise zu entschlüsseln wissen. Dieses Prinzip der Kunst für “Eingeweihte” und des “man sieht nur, was man weiß” trifft allerdings auch auf andere Bereiche und Epochen von Kunst und Kunstgeschichte zu.

Mit solchem Wissen, lassen sich dann aber auch Bilder gegen den Strich queer lesen, die nicht von queeren Künstler_innen produziert wurden und sich nicht zumindest in Teilen ausdrücklich an ein queeres Publikum richten. Der folgende „Streetart“ Sticker wirkt auf den ersten und auch auf den zweiten Blick heteronormativ und sexistisch, aber grade um dem zu trotzen unterstelle ich, dass er zufällig und unbeabsichtigt ein queer reading zuläßt.

Babes and Balls, Streetart Sticker, 2006

Hier handelt es sich um einen Aufkleber, den ich an der Schanze von einem Laternenpfahl gerissen habe. Zu sehen ist eine pinkfarbene, gerasterte Zeichnung von einer nackten Frau. Sie liegt in klassisch anbietender Pose lasziv auf der Seite und stützt sich auf ihren linken Arm. Am linken Oberarm trägt sie als einzige “Bekleidung” eine pink-weiß-pink längsgestreifte Armbinde, auf der “Spiel” steht und die sie als Spielführerin kennzeichnet. Mit der linken Hand hält sie den das “B” des Schiftzugs “BabesandBalls.com” auf dem sie liegt. Den Kopf hat sie in den Nacken gelegt, ihr Mund ist leicht geöffnet, die Augen sind geschlossen. Der linke Unterschenkel ist nach hinten abgewinkelt und sie hält das rechte Bein senkrecht angewinkelt, der Fuß aufgestellt in der Kniekehle des linken Beins. Vor ihrer Hüfte liegt ein Fußball, der ihre Scham verdeckt. Sie hält ihn mit den Fingerspitzen der rechten Hand in Position. Die Hand liegt angewinkelt über ihrem Bauch während der Rest des Arms hinter ihrem Körper nicht zu sehen ist.

Die Strategie des taktischen Mißverstehens erlaubt eine Lesart des Bildes, die sich der stereotypen Zuordnung von Männer-Fußball-nackte Frauen widersetzt: Statt bloßes Sexobjekt zu sein, weist sich die abgebildete Frau mit der Zurschaustellung ihrer muskulösen, angespannten Wade und der Spielführer-Armbinde doch ganz klar selbst als Spielerin aus, die sich den Ball zwar verdeckend, aber stellvertretend vor die Genitalien hält – was auch immer hinter dem Ball sein mag. Und “balls” heißt dann in diesem Zusammenhang, dass sie sich im Sinne der amerikanischen Redewendung “to have a ball” – denn den hat sie ja, den Ball - prima amüsiert!

Ähnlich wie es beim BabesandBalls-Sticker zufällig passiert, ist das Herstellen eines Bild-Text-Bezugs eine weitere Möglichkeit, queer ins Bild zu bringen. Das Potential liegt in dem Raum, der zwischen Bild und Text entsteht. Im folgenden Beispiel, meinem letzten Bild, ist es speziell die scheinbare Widersprüchlichkeit zwischen Abbildung und Bildunterschrift, die ein queeres Verständnis zuläßt.

Find the dyke in this picture, Fierce Pussy, Plakat,
Anfang der 1990er Jahre

Auf dem Plakat, das Anfang der 1990er von der Aktivistinnen-Gruppe Fierce Pussy in New York City geklebt wurde, ist ein schwarz-weiß Foto von einer Gruppe von Asiat_innen, die sich vor einem Haus an eine Art Balustrade lehnen. Es scheinen sowohl Männer als auch Frauen zu sein, einige tragen Anzüge, andere Kleider, die wie Kimonos aussehen. Unter dem Bild steht in einer Maschinenschrift „find the dyke in this picture“. Weil der Text durch eine horizontale Linie vom Bild abgetrennt ist, wirkt er wie eine Bildunterschrift in einer Zeitung, außerdem wird dadurch die Unsicherheit, ob die Zeile überhaupt zu dem Foto gehört, verstärkt.

Das Plakat richtet sich vor allem an ein weißes, westliches Publikum und macht den Betrachtenden bei ihrem Versuch, der Aufforderung nachzukommen und die Lesbe im Bild zu finden ihre Stereotype deutlich, weil auf dem Foto keine weiße, kurzhaarige, maskuline Frau zu sehen ist. Während das Bild die ethnische Identität der Gruppe als offenbar asiatisch erkennen lässt, fragt der Text nach der sexuellen Identität, für die nach westlichen Stereotypen keine Hinweise im Bild vorhanden sind. Das Sichtbarsein einer Kategorie scheint das gleichzeitige Sichtbarmachen einer anderen auszuschließen. Um queerness in Bildern sehen zu können ist es also nicht nur hilfreich, Wissen zu haben um Codes deuten zu können, sondern auch zu Vergessen, was als selbstverständliches Wissen gedacht wird.

Ich behalte für mein Illustrieren im Kopf, wie produktiv ein Paradox zwischen Bild und Text sein kann, und dass ich es mir zu Nutze machen kann, wenn der Text zu einem Bild, dem was scheinbar klar auf dem Bild zu sehen ist, widerspricht. Von der nicht erfüllbaren Aufgabe, komme ich zum Fazit meines Vortrags.

Fazit

Ich habe fünf Bilder nach queeren Aspekten befragt. Dabei ging es um

Sehen von queerness in Bildern beruht einerseits auf einem gekoppelten Wissens- und Blicksystem und es ist andererseits nötig, bestimmtes als selbstverständlich angenommenes Wissen zu vergessen um sich auf neue Sichtweisen einlassen zu können.

Ähnlich wie sich der Begriff queer einer endgültigen Definition zu entziehen versucht, geht es auch beim queer reading von Bildern weniger um das Finden von eindeutigem Wissen, als um einen offenen Prozess, der es im Idealfall ermöglicht, Denkkonventionen zu offenbaren und zu hinterfragen. Statt klarer Antworten, habe ich Fragen gefunden, mit denen ich immer wieder andere Bilder auf queeren Gehalt hin untersuchen kann.